Alles über das Siebdruckgewebe: Materialien, Anwendungen und Techniken

Siebgewebe gibt es in einer Vielzahl von Arten und Materialien.

Seide

Obwohl das Siebdruckverfahren manchmal noch als „Silkprinting uebersetzt Seidendruck“ bezeichnet wird, wird Seide nur noch selten – wenn überhaupt – verwendet.

Sie wurde in den Jahren durch synthetische Polyestergewebe ersetzt, die wesentlich stabiler und preiswerter sind.

Polyester

Polyester ist das beliebteste Siebgewebe. Es wird in zwei Fadenarten verkauft: Monofil und

Multifilament. Multifilament-Polyester wird, ähnlich wie Seide, nur noch selten verwendet und ist in der Regel in Kunst- und Bastelgeschäften erhältlich.

Monofiles Polyester ist nahezu unempfindlich gegen Feuchtigkeitsschwankungen und gilt als sehr stabil. Obwohl es sich bei wiederholtem Gebrauch etwas entspannt (es verliert an Newton, siehe weiter unten).

Monofilament-Polyester wird aus einem einzigen Faden gewebt, im Gegensatz zu Multifilament, das aus mehreren verzwirnten Fäden besteht. Es hat den Vorteil einer gleichmäßigen Maschenweite und ermöglicht einen gleichmäßigeren Farbfluss.

Außerdem ist es sehr haltbar und kann bis zu sehr hohen Spannungen gespannt werden. Aufgrund der Glattheit des Fadens kann das Polyester-Monofilament leicht wiederverwendet werden (natürlich muss die Emulsionsschablone entfernt werden, um das Sieb wiederverwenden zu können).

Maschenzahl

Die Maschenzahl eines monofilen Gewebes wird durch die Anzahl der Maschen pro linearem Zoll (oder cm) bestimmt.

Eine niedrigere Maschenzahl, z. B. 60 per inch (24 cm), lässt mehr Farbe durch als eine höhere Maschenzahl, z. B. 305 inch (120 cm).

Größere bzw. niedrigere Maschenzahlen bestehen auch aus einem dickeren Garn und hinterlassen einen dickeren Farbaufdruck.

Sie können von TPI (Fäden pro inch) in TPC (Fäden pro Zentimeter) umrechnen, siehe Tabelle.

Maschenzahl-Umrechnungstabelle:

Maschen per inch	Maschen per centimeter
45 Maschen Anzahl	18 Maschen Anzahl
76 Maschen Anzahl	30 Maschen Anzahl
110 Maschen Anzahl	43 Maschen Anzahl
137 Maschen Anzahl	54 Maschen Anzahl
156 Maschen Anzahl	61 Maschen Anzahl
195 Maschen Anzahl	77 Maschen Anzahl
230 Maschen Anzahl	90 Maschen Anzahl
305 Maschen Anzahl	120 Maschen Anzahl
355 Maschen Anzahl	140 Maschen Anzahl

Die Bedeutung der Maschenzahl

Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig es ist, die richtige Maschenzahl für die jeweilige Aufgabe zu verwenden! Dies ist ein Bereich, in dem viele Anfänger Fehler machen.

In den meisten Fällen ist eine schlechte Druckqualität auf die falsche Wahl des Gewebes zurückzuführen.

Die Maschenzahl und die verwendete Farbe bestimmen, wie viel Farbe auf das Kleidungsstück aufgetragen wird.

Dabei sind in erster Linie die Angaben des Farbstoffherstellers zu beachten, d.h. hier ist in erster Linie das Datenblatt des Farbenherstellers heranzuziehen. Und mit der empfohlenen Maschenweite arbeiten. Generell kann man sagen, dass wenn dunkle Druckuntergründe abgedeckt werden sollen, man viel Farbe auftragen muss und somit ein gröberes Sieb verwendet, als bei hellen Untergründen, wo man mit sehr feinen Sieben arbeiten kann.

Die folgende Tabelle gibt einen groben Anhaltspunkt für die empfohlene Maschenweite bei verschiedenen Arbeiten.

Bitte seien Sie nicht beunruhigt, wenn Ihr Lieferant nicht genau die von uns empfohlene Maschenzahl hat. Wenn zum Beispiel eine 86 inch (34 cm) empfohlen wird, Ihr Lieferant aber nur Monofil 92inch (36 cm) hat, sollte das ausreichen.

Ein paar Maschen machen keinen Unterschied. Andererseits, wenn ich 125 inch (49 cm) empfehle, Sie aber nur 200 inch (78 cm) bekommen können, ist der Unterschied zu groß.

Wenn Sie sich die Tabelle ansehen, werden Sie feststellen, dass Sie fast jeden Druckauftrag mit nur vier oder fünf Maschenzahlen drucken können.

Aus der Tabelle sollte hervorgehen, dass beim Drucken auf dunklem Untergrund oder wenn ein dickerer Farbauftrag erforderlich ist, eine gröbere Maschenweite verwenden.

Wenn Sie sehr feine Details (Rasterpunkte und feine Linien) drucken möchten, sollten Sie ein viel feineres Sieb verwenden.

Alle Siebdruckgewebe werden als Meterware verkauft und sind in verschiedenen Breiten erhältlich, bitte fragen Sie Ihren Lieferanten, welche Breiten er anbietet und welche für Ihre Rahmengröße am besten geeignet ist, ohne viel Ausschuss beim Bespannen der Rahmen zu haben. Denn gutes Siebgewebe hat seinen Preis!

Achten Sie beim Kauf von bespannten Rahmen darauf, welche Drucke Sie machen wollen, damit Sie die richtige Maschenzahl zur Verfügung haben. Im Allgemeinen sollten Sie mindestens 5 Größen zur Hand haben, von sehr grob bis sehr fein, siehe Tabelle. Sie brauchen nur ein paar von jeder Maschenzahl.

Farbe des Gewebes

Siebgewebe gibt es entweder in weißer oder in orange- und gelbgefärbter Ausführung.

Gefärbte Siebe sind viel besser, weil sie die feineren Details bei der Belichtung des Bildes erhalten, da sie das Licht der Belichtungseinheit absorbieren und verhindern, dass es die Details im Film unterschneidet (belichtet). Dies gilt jedoch nur für feine Siebe, bei groben Sieben spielt dies keine Rolle.

Maschenzahl

Normalerweise ist die Maschenzahl am Rand des Gewebes aufgedruckt, nach dem Bespannen des Gewebes ist die Nummer aber nicht mehr vorhanden und es ist schwer zu erkennen, mit welcher Maschenzahl man gerade arbeitet. Es ist immer ein Muss, neu bespannte Siebe zu beschriften, damit man immer weiß, womit man arbeitet.

Wurde dies jedoch versäumt oder ist das Sieb abgewaschen, hilft ein

Siebschablone. Diese Schablone zeigt an, mit welchem Sieb man es zu tun hat. Man kann die Maschenzahl schnell ermitteln, indem man

Man kann die Maschenzahl schnell ermitteln, indem man den Maschenzähler auf das Gewebe legt.

Über Gewebespannung

Eines der meistdiskutierten Themen unter Qualitätsdruckern ist die Gewebespannung (Newton). Wie bereits erwähnt, ergibt ein strafferes Sieb eine bessere Schablone und einen besseren Druck.

besseren Druck. Die Spannung eines Siebes kann mit einem Gerät (Newton-Meter), einem sogenannten Tensiometer, gemessen werden.

Dieses Gerät misst die Durchbiegung des Gewebes, wenn es auf das Sieb gelegt wird (siehe Abbildung).

Gleichmäßige Sieb Spannungen sind für das Drucken unerlässlich und von großer Bedeutung.

Die Herstellung gleichmäßiger Siebe ist die Voraussetzung für qualitativ hochwertige Drucke.

Mit einem solchen Messgerät macht man sich das Leben leichter.

Die Spannung des Gewebes wird in Newton pro Zentimeter angegeben – allgemein als N/cm oder einfach als Newton bezeichnet. Je höher die Newtonzahl, desto straffer ist das Siebgewebe.

Seriöse Lieferanten von Siebbespannungen können Tabellen mit den empfohlenen für verschiedene Maschenweiten liefern.

Siehe Beispiel in der Abbildung.

Als Ausgangspunkt (wenn Sie ein Messgerät haben) sollten Sie versuchen, mindestens 30 N/cm zu erreichen.

Einige Siebdrucker erneuern das Sieb und entsorgen es, wenn die Spannung unter 15 N/cm fällt. Viele Druckereien haben 25 Newton als Standardspannung.

Mit einem gespannten Sieb erhalten Sie nicht nur ein schärferes und genaueres Druckbild, sondern auch weniger Ermüdungserscheinungen beim Bedrucken einer großen Anzahl von T-Shirts, wenn Sie von Hand drucken.

Außerdem muss weniger Druck mit der Rakel ausgeübt werden, um die Druckfarbe durch das Sieb zu drücken, unabhängig davon, ob manuell oder automatisch gedruckt wird.

Entfetten

Vor dem Auftragen der lichtempfindlichen Emulsion sollte das Siebgewebe gewaschen oder entfettet werden. Das

Öl, Staub und Verschmutzungen müssen entfernt damit die Emulsion gut haftet und keine Probleme bei der Belichtung auftreten.

Wenn das Sieb für einen früheren Auftrag verwendet wurde, kann es Rückstände von Farbe, Lösemitteln oder Fotoemulsionen auf dem Gewebe vorhanden sein.

Die Lieferanten bieten zwar Standard-Entfettungsmittel an, doch handelt es sich dabei in der Regel um konzentrierte Reiniger und Seifen, die in Baumärkten oder bei Reinigungsfirmen billiger zu haben sind.

Verwenden Sie keine Haushaltsprodukte wie Geschirrspülmittel (sie enthalten Duftstoffe und Weichspüler) oder Scheuerpulver (sie enthalten Bleichmittel und die Partikel setzen sich im Sieb fest).

Unabhängig davon, ob Sie ein normales Entfettungsmittel oder ein industrielles Reinigungsmittel verwenden, sprühen oder wischen Sie es mit einem dafür vorgesehenen Schwamm auf beide Seiten eines nassen Siebs, so dass es aufschäumt. Spülen Sie das Sieb mit warmem Wasser ab und lassen Sie es trocknen (kaltes Wasser genügt). Achten Sie darauf, dass die gesamte Seife aus dem Gewebe entfernt wird und berühren Sie das Gewebe nach dem Entfetten nicht mehr!

Einige Anbieter empfehlen immer noch die Verwendung eines Scheuermittels oder eines um den glatten Monofilamentfasern eine rauere Oberfläche zu verleihen.

Dies mag früher üblich gewesen sein, ist aber bei der heutigen Verwendung von Direktemulsionen nicht notwendig und schwächt das Gewebe sogar!